Inlay statt Zahnfüllung

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Inlay statt Zahnfüllung

Zahnweh ist immer so eine extrem unangenehme Sache – und das ist ganz besonders der Fall wenn es sich um einen ernsteren Zahnschaden handelt als man sich im ersten Moment vorstellt. Vor nicht allzu langer Zeit befand sich ein guter Familienfreund in so einer Situation. Ganz unerwartet schlug der Zahnschmerz zu und nach einem Kontrollbesuch beim Zahnarzt war die Diagnose klar: Karies hatte einen rechten unteren Backenzahn an der Kauoberfläche und auf der rechten Zahnseite befallen. Obwohl sich der Gesamtschaden in Grenzen hielt würde eine normale Zahnfüllung wohl doch nicht für eine bleibende Reparatur ausreichen. Daher schlug der Zahnarzt ein Inlay als Lösung vor.


Zahnarzt mit Mikroskop vor der Inlay Prozedur


Ich persönlich hatte zu jenem Zeitpunkt nichts von Inlays gehört und so musste unser Freund mir einen kurzen “Crash-Kurs” in Punkto Inlays geben.

Was ist ein Inlay?

Ein Inlay ist eine Einlagefüllung, die oft von Zahnärzten eingesetzt wird um ernstere Kariesschäden zu behandeln wenn Zahndefekte nicht groß genug sind um eine Krone notwendig zu machen. Zahnärzte empfehlen den Einsatz von Inlays dann, wenn ein Zahn so sehr von Karies beschädigt ist, dass eine normale Zahnfüllung auf lange Sicht unzureichenden Schutz nach der Reparatur bieten würde. Außerdem sind Inlays eine besonders gute Option um Schäden im Seitenzahnbereich zu beheben.

Um ein Inlay erfolgreich zu platzieren, muss ein Zahnarzt zuerst gründlich die vom Karies zerstörte Zahnsubstanz und, falls vorhanden, die beschädigte Füllung komplett entfernen. Danach macht der Arzt einen Abdruck vom gereinigten und ausgebohrten Kariesherd und leitet ihn an ein Zahnlabor weiter um dort ein maßgeschneidertes und natürlich-aussehendes Inlay herstellen zu lassen. Eine moderne Alternative zu diesem Schritt ist das sogenannten Cerec-Verfahren wobei der Zahnarzt den erkrankten Zahn mit einer Spezialkamera digital abtastet und dann ein für jeden Patienten maßangefertigtes Inlay im Computer entwirft und aus einem Keramikblock ausfräst (und all das in nur einer Sitzung und ohne Zahnlabor). Der finale Schritt beim Inlay Einsetzen ist dann die Zementierung auf den Zahn selbst (abhängig vom Inlay Material wird entweder Zement oder ein spezieller Kleber benutzt).

Heutzutage gibt es einige verschiedene Arten von Inlays, die sich durch das Material aus dem sie gemacht sind unterscheiden:

Gold Inlay – Viele Zahnärzte setzen ihr Vertrauen auch heute noch in Gold als das beste Material für Inlays. Die vielleicht größten Vorteile von Gold als Material für ein Inlay sind seine Langlebigkeit (bis zu 20 oder sogar 30 Jahre) und seine gute Verträglichkeit. Außerdem kann Gold auch starken Kaubelastungen sehr gut standhalten und ist auch für die Reparatur von Schäden im Seitenzahnbereich sehr gut geeignet. Die entscheidendsten Nachteile von Gold sind seine sehr auffällige Farbe und das erhöhte Potenzial für Temperaturempfindlichkeiten nach dem Einsetzen.

Keramik Inlay – Keramik ist ein relativ oft verwendetes Material für Inlays und hat eine recht solide Haltbarkeit von rund 15 Jahren. Die zwei entscheidendsten Vorteile von dieser Art von Inlays sind ihre unauffällige Farbe, die sich an jene der umliegenden Zähne sehr gut anpasst, und der wirksame Schutz gegen Temperaturreize. Einige wichtige Nachteile von Keramik Inlays sind aber ihre niedrigere Belastbarkeit (versus Gold) und der sogenannte Klebespalt, der nach dem Einsetzen im Laufe der Zeit zwischen dem Inlay und der Zahnwand entstehen kann und zu Dichteproblemen führen kann. Außerdem ist Keramik härter als der Zahnschmelz der Gegenzähne und kann diesen daher manchmal beschädigen.

Komposit Inlay – Dieser Typ von Inlay ist zwar günstiger als jene aus Gold oder Keramik, kann aber nur bei kleineren Problemherden eingesetzt werden. Obwohl ein Komposit Inlay sich dem Farbton der umliegenden Zähne anpasst, kann es im Laufe der Zeit aber zu einer Abnutzung der Farbe kommen. Außerdem hat diese Inlay-Art einige Defizite in Punkto Haltbarkeit – Zahnärzte gehen generell von nur 4-6 Jahren aus.

Galvano Inlay – Dieses Inlay ist aus einer galvanischen Keramik gefertigt – eine Mischung aus Gold und Keramik. Die größten Vorteile dieser Kombination sind die Vermeidung von undichten Rändern und die recht lange Haltbarkeit von rund 10-15 Jahren. Die Nachteile des Galvano Inlays sind das erhöhte Bruch-Potenziell bei starkem Kaudruck und der sichtbare Goldrand, der über dem Zahnfleischrand oft mit dem bloßen Auge zu erkennen ist.



Zahnarzt und Patient sehen sich ein Röntgenbild an vor der Inlay Prozedur


Bei dieser breiten Auswahl an Optionen entschied sich unser Familienfreund für ein bewährtes Gold Inlay, da der behandelte Backenzahn nicht mit bloßem Auge sichtbar war und weil ihm die sehr lange Haltbarkeit dieser Inlay-Art gefiel.

Wieviel kostet ein Inlay?

Generell sind die Kosten für Inlays variabel und hängen sehr von der Größe, dem Material, und der Lage des Inlays und des erkrankten Zahnes ab. Dennoch sind die folgenden Richtwerte recht gute Informationspunkte für Patienten:
  • Gold Inlay: EUR 250 - 500
  • Keramik Inlay: EUR 300 - 700
  • Komposit Inlay: EUR 40 – 160
  • Galvano Inlay: EUR 300 - 700

Obwohl Inlays keine Kassenleistungen sind, bekommen gesetzlich Versicherte manchmal höchstens einen kleinen Zuschuss, der an den Kosten für eine vergleichbare Amalgam-Füllung orientiert ist. Für Patienten mit Privatversicherungen variiert die Höhe des Selbstbehaltes entsprechend der exakten Klauseln in ihren Versicherungsverträgen.

Leider bekam unser Familienfreund keinen Zuschuss von seiner Krankenkasse und so hieβ es tief in die eigene Tasche greifen. Dennoch war ihm die Prozedur auf lange Sicht mehr als die rund EUR 500 wert und er hat sich in den paar Jahren seither überhaupt nicht über den behandelten Zahn beklagen müssen.

Ende gut, alles gut also.

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