Kreidezähne sind Problememacher

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Kreidezähne sind Problememacher

Man wacht an einem schönen Samstagmorgen auf und freut sich auf einen entspannten Tag mit der Familie. Draussen ist es sonning und warm und er wäre doch eine riesige Verschwendung einen der letzten angenehmen Herbsttage vor dem Wintereinbruch zu Hause zu verbringen. Also nur noch kurz die Kinder aus den Bettchen holen, Anziehen, Zähneputzen – aber Moment mal: seit wann sind denn Milchzähne auch nach dem Putzen noch bräunlich verfärbt? Besser schnellstmöglich beim Zahnarzt vorbeischauen um eine professionelle Diagnose zu bekommen. Da geht er also dahin der schöne Tag.

Was sind Kreidezähne?

Als wir beim Zahnarzt ankamen und er sich die verfärbten Zähne ansah wurde schlagartig klar worum es sich bei den Zähnen mit den dunklen Belägen handelte: es war eine heutzutage bei Kindern immer häufiger vorkommende Zahnkrankheit, die Kreidezähne genannt wird. Diese Krankheit wurde Ende der 1980-er Jahre zu ersten Mal entdeckt und wird in der Fachsprache als Molar-Incisor-Hypomineralisation (MIH) bezeichnet. MIH kann sowohl bei Milchzähnen als auch bei permanenten Zähnen vorkommen und betrifft Backen– und Schneidezähne gleichermassen. Ob ein Kind an Kreidezähnen leidet kann erst nachdem die Zähne das Zahnfleisch des jungen Patienten durchstossen haben anhand einer bräunlichen Verfärbung an den Zahnrändern festgestellt werden. Das Problem dieser Krankheit ist es, dass sie den ansonsten sehr harten Zahnschmelz um bis zu 90% weicher macht und dadurch die Widerstandsfähigkeit des Zahnes beim Kauen und Beissen sehr verringert. Daher kann es vorkommen, dass betroffene Kinder beim Essen und sogar beim Zähneputzen schwere Schmerzen empfinden und auch um einiges empfindlicher auf Hitze oder Kälte reagieren. Heutzutage sind, Schätzungen zufolge, bis zu 10% aller Kinder in Österreich von MIH betroffen (sogar bis zu 30% aller Kinder im 12-ten Lebensjahr) und dieser Prozentsatz steigt leider immer weiter an.


Zerbrechlicher Zahn oder ein sogenannter Kreidezahn

 

Was sind die Ursachen von Kreidezähnen?

Derzeit ist es noch recht unklar wie Kreidezähne entstehen und Experten sind gerade dabei weitere Nachforschungen anzustellen. Schlechte Zahnpflege und zuckerhaltige Speisen oder Getränke scheinen aber interessanterweise nicht als Auslöser in Frage zu kommen. Der chemische Wirkstoff Bisphenol A (oft in der Industrie benutzt um Plastik weich zu machen) könnte laut den neuesten medizinischen Studienergebnissen eine Rolle spielen aber konkrete Beweise haben Forscher derzeit nicht finden können. Dennoch raten einige medizinische Experten stillenden Müttern oder Schwangeren dazu sich von in Plastik verpackten Lebensmitteln fernzuhalten. Weitere potenzielle Auslöser schliessen eine breite Palette von Umweltgiften (Dioxine) und Antibiotika mit ein.

Wie kann man Kreidezähne behandeln?
Da Kreidezähne heutzutage bei immer mehr jüngeren Kindern auftreten (manchmal sogar bevor die Zähne aus dem Zahnfleisch herauskommen) und mit einem erhöhten Kariesrisiko assoziiert sind, raten die meisten Zahnärzte für einen Behandlungsbeginn so früh wie möglich. Unglücklicherweise macht die Unklarheit über die genauen Auslöser von MIH eine effective Prävention sehr schwierig. Zu allererst muss eine sehr gewissenhafte und regelmässige Zahnpflege stets gegeben sein. Darüberhinaus  empfehlen viele Zahnärzte das Auftragen eines Fluorid-Lacks mehrere Male im Jahr um den Zahnschmelz so sehr wie möglich zu kräftigen. Ausserdem sollten Patienten, die sehr an Schmerzen leiden, auch weitere Mundhygieneartikel, wie zum Beispiel fluoridhaltige Mundspülung und Zahnpasta, in Betracht ziehen um um gegen empfindliche Reaktionen vorzubeugen. Sollten betroffene Zähne sogar kleine Risse aufweisen, muss eine sogenannte Fissurenversiegelung ran (meistens an den Kauflächen der Backzähne und an den in vielen Zähnen vorhandenen, und schwer mit der Zahnbürste zugänglichen, Vertiefungen verwendet). So eine Behandlung hält im Schnitt zwischen 2 und 4 Jahre an und muss dann wiederholt werden, da es derzeit leider noch keine verlässliche und langfristige Heilungsmethode gibt. 


Gesunder Zahn, also kein Kreidezahn


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