Die reinigende Kraft des Speichels

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Die reinigende Kraft des Speichels

Wie alle von uns wahrscheinlich wissen, sind bakterielle Zahnbeläge schädlich für die Zähne und für das Zahnfleisch weil sie Nahrung (und besonders Zucker) in Säuren umwandeln, die dann wiederum den Zahnschmelz angreifen. Außerdem führen eine Reihe weiterer giftiger Stoffwechselprodukte auch zu Zahnfleischerkrankungen. Speichel kann hier eine helfende Hand anbieten und ist nicht nur für die Selbstreinigung des Mundraumes nützlich, sondern kann auch körpereigene Regenerationsvorgänge, wie zum Beispiel am Zahnschmelz, beschleunigen. Besonders wichtig ist die Tatsache, dass eine ausreichend hohe Speichelproduktion entmineralisierte Bereiche am Zahnschmelz, die unter einem erhöhten Kariesrisiko stehen, wieder remineralisieren, und dadurch stärken, kann. Schon das Interesse geweckt? Dann einfach weiterlesen!

Wie genau hilft der Speichel bei der Mundhygiene?

Die heilende Wirkung des Speichels kann generell in zwei klar definierte Kategorien aufgeteilt werden:

Remineralisierung der Zähne: Karies und säurehaltige Nahrung ziehen wichtige Mineralien aus dem Zahnschmelz heraus und schwächen ihn dadurch. Glücklicherweise enthält der Speichel Mineralstoffe, die dem Zahnschmelz wenigstens einen Teil, oder sogar alle verlorengegangenen Mineralien, wieder zuführen und ihm dadurch bei der Regeneration helfen. 

Selbstreinigung: Speichel hilft dabei Zucker- und Speisereste schneller aus dem Mund zu entfernen und spült dadurch eine wichtige Nahrungsquelle für schädliche Mundbakterien davon. Außerdem hat Speichel eine verdünnende (und daher abschwächende) Wirkung auf Säuren, die entweder durch Kariesbakterien produziert werden oder durch säurehaltige Nahrung in den Mund gelangen. Diese Selbstreinigungseigenschaften des Speichels sind ein essentieller Bestandteil der Vorsorge gegen Karies und Parodontitis (und anderen Mundraumentzündungen).



Optimale Zahnpflege fühlt sich gut an
 

Was sind die Auswirkungen von Mundtrockenheit?

Manche Menschen weisen eine geringere Speichelproduktion als der durchschnittliche Patient auf, was unglücklicherweise unangenehme Folgen haben kann: 
  • Unangenehm trockenes Gefühl im Mund
  • Stärkere bakterielle Beläge und Karies
  • Zahnfleischentzündungen (inkl. Parodontitis)
  • Mundgeruch
  • Schlechterer Halt von Prothesen
  • Schluckbeschwerden
Ältere Menschen leiden öfter an Mundtrockenheit, da die Speichelproduktion langsam aber sicher im Laufe der Zeit abnimmt. Andere potenzielle Ursachen schließen manche Medikamente, manche Erkrankungen (z.B. Diabetes) und Rauchen ein. Wenn man also an Mundtrockenheit leidet, sollte man nicht verzagen, da es einige recht einfache Ansätze gibt um dem Problem entgegenzuwirken:

  • Mehr trinken: Täglich 2 bis 3 Liter Wasser oder andere zuckerfreie Getränke (z.B. Tee) trinken – insbesondere während der Einnahme von Medikamenten und/oder Antibiotika.
  • “Richtig” essen: Nahrung, die viele Ballaststoffe enthält (z.B. Vollkornbrot, Obst, Gemüse) bevorzugen und gründlich kauen.
  • Kaugummi kauen: Kauen wirkt generell (auch beim Essen) stimulierend auf die Speichelproduktion. Kaugummi kauen regt den Speichelfluss nur noch mehr an und kann dadurch die Remineralisierung vom Zahnschmelz nur noch weiter fördern. Um auf absolut Nummer sicher zu gehen, immer auf eine zuckerfreie Sorte (z.B. mit dem Zuckerersatz Xylitol) zurückgreifen.  

Wie wird der Speichelfluss überprüft?
Um der Qualität von Speichel und Speichelproduktion von Patienten genau auf den Zahn zu fühlen, stehen Zahnmedizinern eine Reihe von erprobten Tests zur Verfügung:

  • Speichelproduktion: Dieser Test stellt fest, wieviel Speichel sich während des Kauens im Mund eines Patienten bildet. Um dies zu untersuchen, gibt der Zahnmediziner dem Patienten einen geschmacklosen Kaugummi aus Wachs um auf ihm 5 Minuten lang zu kauen. Der dadurch gebildete Speichel wird dann zur Untersuchung in einem Becher gesammelt.
  • Test der Pufferkapazität des Speichels: Hier wird getestet wie erfolgreich der Speichel eines Patienten Säuren im Mundraum neutralisieren kann. Um diesen Test zu administrieren, trägt ein/-e Dentalhygieniker/-in einen Tropfen Speichel auf einen Teststreifen auf und beurteilt das Ergebnis 5 Minuten später anhand der Verfärbung des Streifens.
  • Bakterientest: Dieser Test untersucht die Anzahl von Kariesbakterien im Mundraum (besonders die Bakterienstämme Streptokokkus mutans und Laktobazillen). Als ersten Schritt macht die Zahnarzthelferin Abstriche von der Mundschleimhaut des Patienten und trägt diese dann auf zwei Teststreifen auf. Testergebnisse werden dann aufgrund der Verfärbungen der Teststreifen festgestellt.
  • Histamintest: Parodontitis entsteht wegen angreifender Bakterien und kann in schweren Fällen zu sehr ernsten Entzündungen führen, die nicht nur das Zahnfleisch sondern auch die in ihm verankerten Zähne bedrohen können. Glücklicherweise stehen Zahnärzten heutzutage einige effektive Therapiemöglichkeiten zur Verfügung und um den Fortschritt dieser Therapien zu überwachen wenden Zahnmediziner Histamin Speicheltests an um festzustellen, ob Bakterienherde erfolgreich vernichtet worden sind (je niedriger der Histamingehalt, desto besser). 

Sollte ein Speicheltest (Bakterientest) zeigen, dass ein Patient unter erheblichem Kariesbakterienbefall leidet, wir eine Behandlung mit dem keimreduzierenden Lack Cervitec angeraten um Plaquebildung zu verhindern und die Ausbreitung von schädlichen Bakterien zu hemmen. Dieser farblose Lack härtet sehr schnell, seine Auftragung dauert nur sehr kurz und ist komplett schmerzlos und er entfaltet seine Wirkung über 5 bis 7 Monate.

Na dann immer schön hydriert bleiben und den Speichelfluss nicht vernachlässigen.



Kleiner Bub beim Zähneputzen
 

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